Der Begriff Demokratie stammt aus dem antiken Griechenland und setzt sich zusammen aus: demos = "Volk" und kratein = "herrschen". Das stimmt auch mit der weiteren Überlieferung überein, wonach sich die Bürger eines Dorfes, eines Stammes oder einer Region trafen, über verschiedene Themen des gemeinsamen Zusammenlebens diskutierten und anschließend darüber abstimmten, was letztendlich geschehen sollte.
Das funktioniert in kleinen Gruppen, ist aber in einem Land wie Deutschland nicht umsetzbar, denn etwa 60 Millionen wahlberechtigte Bürger können sich rein physisch nicht an einem Ort treffen. Darum hat sich bei uns die parlamentarische Demokratie durchgesetzt, bei der die Bürger Stellvertreter wählen, von denen sie überzeugt sind, dass diese in ihrem Sinne handeln und ihre Interessen vertreten. So jedenfalls der Grundgedanke.
Doch leider haben sich in den letzten Jahren die Volksvertreter mehr und mehr von Volk abgekoppelt und entfernt. Das wird nicht einmal bedauert, und es gibt auch nur wenige Parteien, die das durch Volksabstimmungen korrigieren wollen. Die meisten Politiker fühlen sich "von Gottes Gnaden" ins Amt gehoben, betrachten Wahlen als lästige Angelegenheit, treten den Willen des Volkes mit Füßen, treffen Absprachen und Entscheidungen gern im Hinterzimmer, und halten die Menschen im Lande für unfähig, kompliziertere Sachverhalte zu verstehen.